Jahreshauptversammlung der Schützengesellschaft Bad Harzburg von 1662
WEGEN GESTIEGENER KOSTEN, GZ vom Samstag, 30.04.2022 , 15:30 Uhr
Bad Harzburger Schützengesellschaft erhöht Mitgliedsbeitrag
Mitglieder der Bad Harzburger Schützengesellschaft müssen ab kommendem Jahr zehn Euro mehr Vereinsbeitrag bezahlen. So der Entschluss bei der Jahreshauptversammlung, bei der unter anderem auch der Vorstand in Teilen neu besetzt wurde.
Der Vorstand und die Geehrten der Schützengesellschaft Bad Harzburg (v.l.): Stefan Müller, Holger Schlegel, Johannes Richter, Christian Krummel (neu als 1. Siebener im Gesamtvorstand), Alexander Weisse, Susanne Pfau, Wilfied Hellerling, Ulrich Bormann und Thomas Stuhlpfarrer. Foto: Exner
Bad Harzburg. Die allgemeinen Preissteigerungen machen auch vor der Schützengesellschaft Bad Harzburg nicht Halt. Das hat sich zuletzt schon während der Renovierungsarbeiten am Schützenhaus gezeigt, wo es laut Schützenvogt Thomas Stuhlpfarrer auch künftig noch einiges instand zu setzen gibt. Ab dem neuen Jahr soll der Mitgliedsbeitrag deshalb um 10 auf dann 90 Euro jährlich angehoben werden. Dies beschlossen jetzt die Vereinsmitglieder mehrheitlich während ihrer Jahreshauptversammlung im Schloss, bei der auch Teile des Vorstands neu besetzt wurden.
Fünf Euro wohl zu wenig
Der Vorstand hatte zunächst einen Antrag gestellt, der eine Erhöhung um 5 Euro pro Jahr vorsah. Da allerdings intervenierte Mitglied Ingo Schridde: Schon allein angesichts der gestiegenen Energiekosten um zum Teil mehr als 50 Prozent, würde eine solche Beitragserhöhung bei der aktuellen Mitgliederzahl von 85 Personen quasi im Sande verlaufen, rechnete er vor.
Abgesehen davon, dass die höheren Beiträge erst ab Januar 2023 gezahlt und bis dahin wohl auch die Preise noch weiter steigen würden. Und neben den hohen laufenden Kosten hat die Schützengesellschaft nebenbei auch noch ein Darlehen von rund 38.000 Euro abzubezahlen.
Die jüngsten Renovierungsarbeiten haben laut Schatzmeister Ulrich Bormann beim Jahresabschluss für 2021 bereits für ein leichtes Minus von gut 2300 Euro gesorgt. Lediglich Spenden hätten laut Stuhlpfarrer einen höheren Verlust verhindert. Ingo Schridde beantragte deshalb, den Mitgliedsbeitrag um 10 Euro zu erhöhen – seine Schützenbrüder und -schwestern stimmten dem Vorstoß mit zwei Ausnahmen zu. Schatzmeister Bormann erinnerte noch einmal daran, die Mitgliedsbeiträge rechtzeitig zu entrichten, da sonst eine Mahngebühr erhoben werden müsse.
Aus finanzieller Sicht gab es aber auch Positives zu vermelden. Zur Anschaffung eines großen Bildschirms für Veranstaltungen sowie einer Videokamera, welche zu Trainingszwecken die Haltung der Schützen am Schießstand aufzeichnen soll, seien Fördergelder von insgesamt rund 7000 Euro bewilligt worden, teilte Stuhlpfarrer mit. Derzeit hat die Schützengesellschaft Bad Harzburg bereits erwähnte 85 Mitglieder, fünf weniger als noch im Vorjahr. Die neu angegliederte Dart-Abteilung wird in dieser Zählung allerdings noch nicht erfasst. Allein 27 Mitglieder gehören bei den Schützen aktuell zur Hubertus-Abteilung.
Besonderes Engagement
Bei vier Enthaltungen wurde Schützenvogt Thomas Stuhlpfarrer während der Versammlung im Amt bestätigt. Neu auf der Position des ersten Siebeners ist Christian Krummel. Neu in den fünfköpfigen Ehrenrat gewählt wurde Sebastian Bigalke. Johannes Richter, seit gut 70 Jahren im Schützenverein aktiv und zuletzt Schießsport-Leitung, ließ sich nicht erneut zur Wahl aufstellen. Auf ihn folgt bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen Susanne Pfau, bislang erste Siebenerin, die neben einiger Erfahrung auch über einen Trainerschein verfügt. Johannes Richter wurde für seine – so Schützenvogt Stuhlpfarrer – „besondere ehrenamtliche Tätigkeit“ für die Schützengesellschaft ausgezeichnet, genauso wie auch Wilfried Hellerling. Beide Schützen bekamen vom Voigt und seinem Stellvertreter Alexander Weisse zum Dank Ehrennadeln überreicht.
Nachdem für die Bad Harzburger Schützengesellschaft, so wie für die meisten anderen Vereine, pandemiebedingt zuletzt keine größeren Veranstaltungen möglich waren, soll es in diesem Jahr wieder soweit sein. Für den 13. August etwa ist der Königsball geplant, am 3. September soll ein Sommerfest steigen. Und für den 15. Oktober dann ist die Proklamation der neuen Majestäten terminiert. Klar ist allerdings schon jetzt: Wenn Bad Harzburg sein Fest zu 50 Jahren Gebietsreform feiern sollte, wird die Schützengesellschaft Bad Harzburg nicht dabei sein. Sie läuft an jenem Tag nämlich beim Schützenumzug in Goslar mit. Das sei bereits sicher, sagte Thomas Stuhlpfarrer.